Windows 11 auf den Spuren von Windows 8: Beliebtheitswerte stürzen ab

Written By Johannes  |  News  |  0 Comments

Microsoft macht kein Geheimnis daraus, den Ausbau von KI-Funktionen in Windows 11 mit großer Geschwindigkeit weiter voranzutreiben. Jedoch nicht zum Gefallen der Nutzer. Der Unmut wird nämlich immer größer. Während die Konzernchefs das Betriebssystem als „agentisches OS“ bewerben, häufen sich nämlich die Beschwerden über fehlende Basisfunktionen, halbfertige Einstellungen und zu hinterfragende Datenschutzpraktiken. Viele Nutzer fragen sich inzwischen, ob Microsoft nicht erst einmal die vorhandenen Probleme aus der Welt schaffen sollte, bevor weitere KI-Baustellen geöffnet werden.

Macht Microsoft denselben Fehler wie bei Windows 8?

Die aktuelle Debatte rund um das Betriebssystem Windows 11 erinnert manche Beobachter stark an die Ära von Windows 8. Damals hat Microsoft versucht, den Umgang mit dem Betriebssystem radikal zu verändern. Das Ergebnis? Viele Nutzer haben sich für den Vorgänger entschieden und blieben beim bewährten Windows 7.

Nun setzt das Unternehmen neuerlich auf eine weitreichende Transformation: Windows 11 soll ein Betriebssystem werden, in dem die Künstliche Intelligenz – KI – auf möglichst vielen Ebenen integriert ist.

Die Idee dahinter? Die KI soll Suchanfragen abnehmen, Einstellungen automatisieren, Fehler erkennen oder auch im Hintergrund die Arbeitsabläufe optimieren. Windows-Chef Pavan Davuluri bezeichnete das System als „agentisches OS“, also als ein Betriebssystem, das sehr stark durch KI-Agenten geprägt ist. Was auf dem Papier ambitioniert klingt, sorgt in der Praxis jedoch für wachsende Kritik.

Nutzer wollen, dass der Einfluss der KI nicht überhandnimmt

Viele Anwender sehen zahlreiche ungelöste Baustellen, die seit dem Start von Windows 11 bestehen. Dazu zählt unter anderem die eingeschränkte Anpassbarkeit der Taskleiste, die im Vergleich zu früheren Versionen weitaus weniger flexibel ist, oder auch die träge Benutzeroberfläche. Sie entspricht nämlich auf keinen Fall den Ansprüchen eines modernen Systems.

Auch sind noch immer strukturelle Probleme sichtbar: Bei Windows 11 gibt es noch immer zwei unterschiedliche Menüs für Einstellungen – eines modern, eines im alten Design. Dadurch werden drei verschiedene Kommandozeilenprogramme integriert. Selbst das Kontextmenü hat unterschiedliche Darstellungen und wirkt daher uneinheitlich. Vor diesem Hintergrund stellt sich für viele Nutzer die berechtigte Frage, weshalb sich Microsoft so stark auf die KI konzentriert, anstatt lange bestehende Schwächen des Systems endlich aus der Welt zu schaffen.

KI-Funktionen sorgen für Skepsis

Auf Plattformen wie X und Reddit ist die Kritik zuletzt deutlich lauter geworden. Viele Nutzer haben darüber berichtet, dass sie mit der Vielzahl an neuen KI-Komponenten kaum etwas anfangen können. Microsoft hat zwar große Visionen formuliert, aber im Alltag ist die praktische Relevanz der eingebauten KI-Funktionen doch überschaubar.

Die Copilot-App gilt aktuell als die wichtigste Neuerung. Sie ist auf den neuen Windows-Geräten vorinstalliert und kann über eine eigene Taste auf der Tastatur gestartet werden. Die App ermöglicht unter anderem KI-gestützte Textbefehle, wirkt jedoch für viele wie eine Variante bereits existierender Chatbots und bietet am Ende wenig, das den Wechsel zu Windows 11 rechtfertigt.

Vor allem das Feature „Recall“ hat durchaus Vertrauen gekostet. Das System hat automatisch Screenshots des gesamten Desktops angefertigt und diese anfangs sogar unverschlüsselt abgespeichert, sodass hier sogleich ein Sicherheits- und Datenschutzeklat ausgelöst wurde. Zwar hat Microsoft das Feature wenig später verbessert, doch der Imageschaden blieb. Viele Nutzer fragen sich seitdem auch, warum sie einer Funktion persönliche Daten anvertrauen sollten, deren Verarbeitung und Speicherung nicht transparent ist.

Diese Unsicherheit spiegelt sich am Ende auch in der Debatte über die neue KI-Strategie wider. Mit der Vorstellung eines agentengesteuerten Windows 11 sind entscheidende Fragen unbeantwortet: Wie tief greift die KI in Systemprozesse ein? Welche Daten werden überhaupt verarbeitet? Wer kann darauf zugreifen? Wie kann man das alles verlässlich deaktivieren?

Auswirkungen auf den Markt: Nutzer wandern ab, Microsoft gesteht Fehler ein

Der Vertrauensverlust zeigt sich auch in Nutzungsstatistiken. Laut den Daten von Statcounter ist der weltweite Marktanteil von Windows im Zeitraum von September auf Oktober 2025 um 4,5 Prozentpunkte gesunken. Ein doch recht ungewöhnlich starker Rückgang für ein Betriebssystem dieser Größe. Gleichzeitig hat macOS Marktanteile hinzugewonnen und liegt nun bei rund 14 Prozent. Das liegt auch daran, weil Windows 10 über keinen Standardsupport mehr verfügt und viele Nutzer aufgrund der höheren Hardwareanforderungen von Windows 11 vor der Wahl standen, entweder wird ein neues Gerät angeschafft oder eine Alternative zu Windows gesucht.

Viele ältere Geräte laufen einwandfrei, weshalb die Nutzer nicht verstehen wollen, warum diese ausgetauscht werden müssen, nur weil Microsoft den Support für das bestehende Windows eingestellt hat. Wer im Online Shop seine Bestellungen aufgibt, seine Bankwege im Internet erledigt oder auch im Gaming-Bereich unterwegs ist und nie Schwierigkeiten mit seinem Rechner hatte, wird diesen nicht austauschen wollen. Auch im Bereich Online Glücksspiel kann mit gewöhnlichen Rechnern, auf denen Windows 10 problemlos läuft, das Glück getestet werden. Alle Plinko Online Casinos sind mit Windows 10 genauso abrufbar. Microsoft hat hier tatsächlich eine Strategie eingeschlagen, die wohl auch zurecht kritisiert werden kann.

Windows-Chef Davuluri hat bereits Fehler bei der Entwicklung eingeräumt. Die Nutzererfahrung sei ein zentraler Kritikpunkt, erklärte er. „Entwickler liegen uns sehr am Herzen“, betonte Davuluri – Windows soll wieder ein System werden, das sowohl für alltägliche Anwender als auch für Softwareentwickler attraktiv ist. Derzeit entsteht jedoch der Eindruck, dass Windows-User unfreiwillig zu Testpersonen für neue KI-Funktionen werden. Selbst Microsoft hat vor instabilen KI-Tools gewarnt, die in Beta-Versionen Sicherheitsrisiken darstellen könnten. Eine kürzlich beobachtete Malware zeigte zudem auch, dass KI-Agenten im aktuellen Zustand ein leichtes Ziel für Angriffe sind.

Was Microsoft jetzt ändern muss

Aus Sicht zahlreicher Experten wäre es entscheidend, dass klar kommuniziert wird, welche KI-Funktionen kommen, wie sie eingesetzt werden und wie sie arbeiten, zudem geht es auch darum, wie sie sich abschalten lassen. Vor allem der letzte Punkt mag für viele Nutzer interessant sein: KI-Tools sollten nämlich nicht automatisch aktiviert sein, sondern sich bewusst einschalten lassen. Tatsächlich ist ein „Opt-in“ besser als ein „Opt-out“-Modell. Damit könnte man einen großen Teil der Kritik entschärfen und zugleich mehr Vertrauen schaffen.

Grundsätzlich können KI-Funktionen den Umgang mit Computern tatsächlich erleichtern. Sie könnten etwa Einstellungen schneller auffindbar machen, verschiedene Abläufe automatisieren oder weniger technikaffinen Nutzern den Einstieg erleichtern. Aber solange grundlegende Funktionen von Windows 11 nicht fertigen wirken und gleichzeitig KI-Features Datenschutzrisiken bergen, bleibt die Skepsis der Nutzer natürlich groß. Microsoft wird sich daher entscheiden müssen, ob die Zukunft von Windows tatsächlich im radikalen KI-Ausbau liegt oder zunächst in der Stabilisierung dessen, was bereits vorhanden ist.

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