Arbeiten mit SAP – Job- und Karrieremöglichkeiten

Die Software SAP ERP ist weltweit in vielen Unternehmen ein zentraler Baustein der Geschäftsfähigkeit und daher von großer Bedeutung. Daraus resultiert eine große Wichtigkeit für Berufe rund um SAP ERP: Sowohl Anwender als auch Entwickler oder Berater sind weltweit gefragt und können unternehmensübergreifend, unabhängig von den eigentlichen Geschäftsbereichen des Unternehmens. Eine Ausbildung in und um SAP ist also nicht an eine Branche oder einen bestimmten Wirtschaftszweig gebunden. Das bringt viele Freiheiten mit sich, wenn man auf Jobsuche ist. In eine so günstige Position kann auch jemand kommen, der mit SAP vorher noch nie gearbeitet hat. Wie das geht? Mit einer Weiterbildungsmaßnahme! Ein Überblick über Weiterbildungen rund um SAP, deren Förderfähigkeit und um darauffolgende Karrieremöglichkeiten.

SAP ERP: Was ist SAP und was ist ERP?

Vor der eigentlichen Erklärung rund um Karrieremöglichkeiten, Weiterbildungen und andere Aspekte im Bereich SAP sollte zunächst die Begrifflichkeit und Bedeutung von der Software SAP ERP geklärt werden:

Das Kürzel ERP steht für Enterprise Resource Planning und beschreibt die Planung von Ressourcen eines Unternehmens. ERP Systeme sind entsprechend zugeordnete Softwaresysteme: diese übernehmen Verwaltungs-, Analyse-, und Steuerungsaufgaben im Unternehmen. ERP Systeme sind neben anderer Software für Unternehmen, wie beispielsweise PLM (Product Lifecycle Management) Systemen der mit Abstand wichtigste Softwarebaustein und von zentraler Bedeutung für die Geschäftsfähigkeit – beispielsweise auch, weil darüber die Rechnungsstellung oder die Erstellung von internen Fertigungsaufträgen läuft.

SAP steht ausgeschrieben für Systemanalyse und Programmentwicklung, ist heute aber ohne diese ausgeschriebene Bedeutung einfach der Firmenname des inzwischen börsennotierten Unternehmens SAP SE. Gemessen am Umsatz handelt es sich bei der Firma hinter den drei Buchstaben um nichts Geringeres als den drittgrößten Softwarekonzern – weltweit! Der Hersteller vertreibt Programme und Services, die sich alle um die digitale Betriebswirtschaft in einem Unternehmen drehen und sowohl interne als auch externe Geschäftsprozesse digital abbilden. Diese digitalen Transaktionen haben im Vergleich zum früheren analogen Betrieb mit „Papierkram“ den Vorteil, dass sie schneller, überall verfügbar und damit auch einfacher analysierbar und anpassbar sind. Am Ende entstehen so wertvolle Datenmengen, die, ansprechend dargestellt, die Basis vieler Entscheidungen auf allen Ebenen in einem Unternehmen darstellen können – und ein echter Wettbewerbsvorteil sind.

SAP ERP ist vor diesen Hintergründen das hauptsächliche Softwareprodukt von SAP: Die Softwaresuite kümmert sich um die gesamte Ressourcenplanung in einem Unternehmen. SAP bietet neben SAP ERP auch noch viele Erweiterungsbausteine und andere eigenständige aber stets möglichst einfach integrierbare Softwaretools an – beispielsweise SAP Business Objects bzw. SAP BO. Dieses Beispiel zeigt auch, dass jeder Softwarebaustein von SAP ERP ein eigenes Kürzel hat. Auch Menschen, die nie etwas mit SAP zu tun hatten, kennen eventuell bereits eines oder mehrere dieser Kürzel, schlicht weil in Gesprächen im Unternehmen diese Kürzel sprachlich verwendet werden.

Wer eine Weiterbildung mit SAP macht hat viele Möglichkeiten

SAP BO war nur einer von sehr vielen weiteren Bausteinen bzw. Modulen von SAP ERP. Diese Vielfältigkeit findet sich auch in den Möglichkeiten für SAP Schulungen und Weiterbildungen wieder: Die Software ist inzwischen sogar derart komplex, dass bei großen Konzernen jedem Modul oft mehrere Mitarbeiter zugeordnet sind, die sich um nichts anderes kümmern als die Bedienung von SAP ERP. Ein Beispiel ist SAP FI, das Modul für die Finanzbuchhaltung, in welchem auch die Bilanzen des Unternehmens erstellt werden: Hier ist in der Regel mindestens ein Verantwortlicher je Land notwendig, der die verschiedenen Wirtschaftsgesetzgebungen kennt. Auch SAP LE/LES für die Logistik ist ein Modul, welches bei großen Unternehmen so komplex ist, dass es oft in jedem Werk mehrere Mitarbeiter dafür gibt. Dass ganze Organisationseinheiten oder Teams in nur einem SAP Modul arbeiten ist bei großen und vor allem weltweit tätigen Konzernen keine Seltenheit: In SAP BO zum Beispiel können eigene Dashboards bzw. kleine Apps programmiert werden, die KPIs und Reports für Entscheider ansprechend darstellen.

SAP Zertifikate und SAP Prüfungen

Wer sich für eine Weiterbildung mit SAP entscheidet, hat die Wahl zwischen mehreren verschiedenen Zertifikaten und Prüfungen für Anwender, die sich in etwa an den Softwaremodulen orientieren:

  • Externes oder internes Rechnungswesen
  • HCM (Human Capital Management)
  • Materialwirtschaft
  • Produktionsplanung
  • Vertrieb
  • uvm.

In der aktuellen Version besteht SAP ERP unter dem Namen SAP S/4HANA. Die Software geht damit einen evolutionär wichtigen Schritt und ist nunmehr von Haus aus via Cloud als „Software as a Service“ bzw. SaaS verfügbar und basiert zudem auf einem proprietären Datenbanksystem, welches mit In-Memory Datenbanken arbeitet und dadurch sowie durch die vollständige Integration in SAP ERP besonders schnell arbeitet. Mit diesem Schritt wird SAP ERP noch schneller und vollständiger, da Drittanbieter wie Oracle oder Microsoft, die bisher die Datenbanken zur Verfügung gestellt haben, nun nicht mehr notwendig sind.

Weiterbildung als SAP Anwender oder als SAP Berater?

Wer mit SAP noch gar nichts zu tun hatte, sollte zunächst eine Weiterbildung zum SAP Anwender in Betracht ziehen. Langfristig kann natürlich dennoch das Ziel sein, SAP Berater zu werden. Entsprechende Schulungen sind jedoch ungleich inhaltsvoller – daher sind Vorkenntnisse in SAP inklusive Erfahrungswerten sehr wichtig. In der Regel geht der Weg zur SAP Beraterzertifizierung daher über die SAP Anwenderzertifizierung. Wer an dem Beruf mit SAP festhält und auf dem Laufenden bleibt, der kann über die Jahre auch Senior Berater werden – und damit von den in der Branche bekannten hohen Gehältern für Berater profitieren.

Weiterbildungen kosten Geld – diese Fördermöglichkeiten gibt es!

In der Regel ist eine Weiterbildung nicht nur mit einem geistigen, sondern auch mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Auch bei SAP ist eine Weiterbildung keinesfalls kostenlos. Schnell belaufen sich die Kosten für Schulungsmaterial und Prüfung auf mehrere hundert oder tausend Euro. Zusammen mit dem Zeitaufwand, der an anderer Stelle eingespart werden muss, entsteht so schnell eine unzumutbare finanzielle Belastung, die dem Anspruch an Zugänglichkeit zu Bildung für Jedermann entgegensteht. Das weiß auch der Staat und hat deshalb Werkzeuge die den Bildungsgutschein geschaffen, mit dem sich eine solche Weiterbildung seitens des Arbeitsamtes finanzieren lässt. Auch viele Unternehmen sponsern eine SAP Weiterbildung, insofern SAP intern genutzt wird.

Johannes
 

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