Fluch oder Segen? Informatiker und IT-ler im Home-Office

Die Arbeitswelt durchläuft einen Wandel. Immer mehr Arbeitnehmer nutzen die Freiheiten des Home-Office, um die Work-Life-Balance im Gleichgewicht zu halten. Statt langer Anfahrten ins Büro oder unproduktivem Absitzen von Arbeitsstunden werden Aufgaben in Heimarbeit schneller und fokussierter erledigt. Aber gilt der Umschwung für alle Branchen und Arbeitsbereiche? 

Die Diskussion über die Arbeit im Home-Office ist neu entflammt. Während sich Fürsprecher mit mehr Produktivität und weniger Aufwand rühmen, sind die Gegner von dem Arbeitseinsatz der Daheimgebliebenen weniger überzeugt. Doch der Streit schließt oftmals die Branchen und Arbeitsbereiche aus, die keinem klassischen Bürojob zuzuordnen sind.

Um Home-Office zu ermöglichen, bedarf es nämlich funktionierender Technik, die das ortsungebundene Zusammenarbeiten erst ermöglicht. Für IT-Mitarbeiter bedeutet die neue Arbeitsweise einen deutlich höheren Aufwand, der vor allem das Implementieren neuer Software und das ständige Checken von Verbindungen umfasst.

Zugriffe von außen

Damit die Kollegen aus den Fachabteilungen ihrer Arbeit nachgehen können, muss ein permanenter Zugriff auf die hauseigenen Server gegeben sein. Diesen Zugang ermöglicht eine Remote Desktop Verbindung am schnellsten. Ohne Umstände wählen sich Kollegen über einen gesicherten Zugang ein und haben ihre Dokumente und digitalen Arbeitsutensilien parat.

Die gesicherten Verbindungen und unterschiedliche Hardware sind jedoch stark fehleranfällig. Für IT-Kollegen bedeutet dies, dass verstärkte Nachfragen auf sie zukommen. Die Ferndiagnose ist aus dem Home-Office und viel Geduld ist dabei gefragt. Besonders in den Anfangszeiten wird mit dem Remote Desktop nicht immer alles perfekt laufen. Wer hier einfach durchhält und den Kollegen Auskunft gibt, wird auf lange Sicht jedoch Zufriedenheit schaffen.

Hardware-Check nur selten aus der Ferne möglich

Während das Prüfen und Ermitteln von Fehlerquellen oftmals über das Aufschalten auf andere Geräte möglich ist, bleiben dennoch Fehlerquellen übrig, die nur vor Ort geprüft werden können. Ein Serverausfall hat in diesem Fall Konsequenzen für die gesamte Firma. Home-Office für die IT-Crew entfällt: Hier muss vor Ort gehandelt werden!

Generell lässt sich das Updaten von Systemen oder die Wartung nicht aus der Ferne vornehmen. Dennoch können sich Teamkollegen solche Aufgaben aufteilen. Die Fahrt an den Arbeitsplatz wird somit nicht erspart, aber verringert. Dinge, die eine Person vor Ort braucht, sollten mit Projektmanagement-Tools geplant werden. Somit kann der Vorteil der freien Zeiteinteilung dennoch beibehalten werden.

Ruhe für das Programmieren

Ein großer Vorteil, den das Home-Office dennoch mit sich bringt, ist die Stille zum Programmieren. Während in der klassischen Bürozeit Kollegen die Konzentration beim Codieren auf die Probe stellen, herrscht im Home-Office die meiste Zeit Stille. Längere Passagen können schneller umgesetzt werden und benötigen in der Regel weniger Fehlerprüfungen.  Somit kann ein langwieriges Projekt effektiver auf die Beine gestellt werden.

Gutes Equipment und ein Chat-Programm vereinfachen die Zusammenarbeit durch schnellen Austausch bei Nachfragen. Codec-Teile werden versandt und können korrigiert von Kollegen zu Kollegen verschickt werden. JIRA, Slack oder Hangouts haben sich als probate Mittel erwiesen.

Wenn es um die reine Projektgestaltung geht, haben auch IT-ler im Home-Office einen entscheidenden Vorteil: Beim Codieren und Programmieren kommen Experten schneller voran. Sobald fehlerhafte Hardware quer schlägt, braucht es einen Kollegen vor Ort. Der Dank der Kollegen ist der IT-Abteilung in solchen Fällen jedoch gewiss.

Johannes Huber
 

In seiner Freizeit macht Johannes nichts lieber, als für ITnator Beiträge zu schreiben. Input bekommt er hierfür von Problemen in der IT Administration von Servern, Clients und vielen weiteren IT Komponenten.

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