So installiert man ein VPN auf Android, das auch auf dem PC funktioniert

Anonym und sicher surfen ist eine gute Sache. Möglich macht ´s ein Virtuelles Privates Netzwerk, kurz VPN. Aber ihr könnt damit nicht nur anonym im World Wide Web surfen, sondern auch ganz einfach und unkompliziert auf eure Geräte zuhause zugreifen. Wie das funktioniert erfahrt ihr in diesem Artikel.

Anwendungsmöglichkeiten eines VPN

Ein VPN lässt sich in der Regel für zwei verschiedene Anwendungen nutzen. Erstens ist es damit möglich, sich in ein entferntes Netzwerk, z. B. das Heim-Netzwerk oder das Firmen-Netzwerk einzuklinken und zweitens, um beim Surfen anonym zu bleiben.

Option 1

Hierfür sind keine speziellen Apps nötig, sondern es funktioniert ganz einfach über die Einstellungen eures Android-Gerätes. Für das Heim-Netzwerk wird ein VPN-Server benötigt. Dies funktioniert mit der Fritzbox, da diese eine VPN-Funktion besitzt.

So ist es also ganz einfach, sich vom Smartphone aus ins Heim-Netzwerk einzuklinken und dieses auch genauso zu nutzen, als würde man zuhause am Rechner sitzen. Ihr könnt damit arbeiten, Videos anschauen oder eure Smart Home Geräte steuern. All dies läuft dann über eure Fritzbox. Das bedeutet allerdings, dass so nicht anonym gesurft werden kann, da zwar nicht die IP-Adresse eures Smartphones zu sehen ist, dafür aber die der Fritzbox.

Option 2

Hierfür ist eine App nötig, damit ihr euch mit einem entfernten VPN-Server verbinden könnt, der nicht von euch selbst betrieben wird. Ob ihr euch für eine kostenlose oder eine kostenpflichtige Version entscheidet, liegt bei euch. Natürlich bieten die kostenpflichtigen Anbieter ein paar zusätzliche Vorteile. Hier könnt ihr zum Beispiel IP-Adressen aus bestimmten Ländern wählen oder aber mehr Bandbreite kaufen.

VPN auf der Fritzbox aktivieren

Um eine VPN-Verbindung über Android einzurichten, muss zunächst einmal die VPN-Funktion der Fritzbox aktiviert werden. Dies funktioniert so:

  1. Unter System/Fritzbox-Benutzer müsst ihr einen Nutzer anlegen.
  2. Diesem Nutzer müsst ihr die Erlaubnis Zugang auch aus dem Internet erlaubt und VPN geben.
  3. Unter Internet/Myfritz-Konto könnt ihr dann ein MyFritz-Konto aktivieren. Daraufhin erhaltet ihr eine Adresse, die so aufgebaut ist: 123abc.myfritz.net. Diese führt zu eurem Router.
  4. Unter Internet/Freigaben/VPN könnt ihr eine neue VPN-Verbindung erstellen.
  5. Nun müsst ihr nur noch auf Speichern klicken und könnt euch so eure VPN-Zugangsdaten anzeigen lassen.

Nach dem letzten Schritt öffnet sich automatisch ein Fenster mit allen Daten, die für die Android-VPN-Verbindung nötig sind.

Eine VPN-Verbindung über Android einrichten

  1. Nehmt euer Android-Gerät zur Hand und öffnet die VPN-Einstellungen.
  2. Klickt dann auf VPN hinzufügen.
  3. Jetzt braucht ihr die Daten der Fritzbox, und zwar: Name, Typ, Server-Adresse, IPSec Identifier und IPSec Pre-Shared Key.
  4. Überzeugt euch, dass ihr auch alle korrekt eingegeben habt und speichert die Verbindung dann.

Nun könnt ihr in der VPN-Übersicht der Android-Einstellungen die neue Verbindung auswählen und euch dort mit eurem Nutzernamen und dem Passwort anmelden. Klicken Sie für mehr: https://nordvpn.com/de/download/

Erhaltet ihr nach ein paar Sekunden den Hinweis „Verbunden“ und es erscheint ein Schlüssel-Symbol in der Statusleiste, dann hat alles geklappt und ihr könnt ab jetzt sicher und anonym surfen.

Ist das MyFritz-Konto wirklich nötig?

Eigentlich ist die Einrichtung eines MyFritz-Kontos nicht unbedingt nötig und es geht auch ohne. Der Vorteil daran ist nur, dass ihr dann eine feste Adresse habt, die immer zu eurem Router führt. Viele Internet-Provider vergeben IPs, die sich nur sehr selten ändern. Deshalb könntet ihr theoretisch auch über die IP mit der Fritzbox kommunizieren.

Das müsst ihr sonst noch beachten

Bis sich die VPN-Verbindung aufbaut, kann es unter Umständen ganz schön lange dauern. In Tests wurden die Verbindungen über die IP-Adresse erst nach einer Stunde aufgebaut. Wenn ihr euch also vergewissert habt, dass ihr alle Daten korrekt eingegeben habt, braucht ihr erstmal Geduld. Abwarten und Tee trinken ist hier die Devise.

Wenn sich das Android-Gerät im selben Adressraum wie die Fritzbox befindet, kann keine Verbindung hergestellt werden. Im Zweifelsfall könnt ihr einfach die WLAN-Verbindung  für Android deaktivieren und es über mobile Daten versuchen.

Fazit

Das Android-Smartphone über ein VPN mit dem Heim-Netzwerk zu verbinden bringt eindeutig Vorteile mit sich.

Besonders wichtig natürlich: ihr nutzt eine gesicherte Verbindung. Eure Daten können so nicht abgefangen oder manipuliert werden. Außenstehende sehen lediglich, dass ihr ein VPN nutzt und die IP-Adresse des VPN-Servers. Über die sichere VPN-Verbindung, die ihr erstellt habt, könnt ihr auf alle Geräte, die zu eurem Heim-Netzwerk gehören zugreifen.

Aber das ist noch nicht alles. Über die sichere VPN-Verbindung habt ihr auch Zugriff auf einen Network Attached Storage. Hiermit ist es möglich, Dateien, die ihr gerade braucht, aber nicht bei euch habt, ganz einfach auf euer Smartphone zu laden.

Johannes Huber
 

In seiner Freizeit macht Johannes nichts lieber, als für ITnator Beiträge zu schreiben. Input bekommt er hierfür von Problemen in der IT Administration von Servern, Clients und vielen weiteren IT Komponenten.

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