Können Spielautomaten gehackt werden?

Spielautomaten sind aus Internet-Spielbanken und Spielotheken nicht wegzudenken. Obwohl die Mechanik dahinter ziemlich einfach ist, haben sie immer noch eine sehr große Fanbase. Allerdings stellt sich die Frage, wie die Slots manipuliert werden können. Oder gibt es am Ende für Langfinger gar keine Möglichkeit, sich bei Automatenspielen einfach zu bedienen?

Slots erfreuen sich auch online großer Beliebtheit. Doch sind die Spielautomaten vor Hacking sicher und was tun die Anbieter, um ausreichenden Schutz zu gewährleisten? Bildquelle: @ Ays Be / Unsplash.com

Online-Slots: Ein Ziel für Hacker?

Online-Spielautomaten sind in so gut wie allen Internet-Spielbanken als Angebot verfügbar und erfreuen sich trotz der sehr einfachen Spielmechanik nach wie vor einer sehr großen Beliebtheit. In Deutschland zugelassene und lizenzierte Slot-Spiele gibt es auf www.automatenspiele.org. Was das Thema Hacking durch Cyberkriminelle angeht, müssen verschiedene Aspekte verstanden werden. Die Automatenspielen basieren auf einer Kombination aus Zufallszahlengeneratoren (RNGs) und komplexen Algorithmen, um das Ergebnis jeder Spielrunde zu bestimmen. Damit sollen die Ergebnisse vollständig zufällig bleiben und können nicht einfach vorhergesagt oder manipuliert werden.

Zudem ergreifen die Entwickler und Betreiber solcher Spiele diverse Sicherheitsmaßnahmen, um den Angriff von außen und die Manipulation zu verhindern. Dazu gehören unter anderem:

  • Verschlüsselung: Daten, die zwischen Spielern und Casinos übertragen werden, sind in der Regel durch SSL (Secure Sockets Layer) oder TLS (Transport Layer Security) verschlüsselt, was es schwierig macht, diese Daten abzufangen oder zu manipulieren.
  • Regelmäßige Audits: Viele Online-Spielbanken unterziehen sich regelmäßigen Überprüfungen durch unabhängige Prüforganisationen, die die Fairness der Spiele und die Sicherheit der Systeme sicherstellen.
  • Ausgereifte Software: Moderne Online Slots verwenden fortgeschrittene Software, die regelmäßig aktualisiert wird, um Sicherheitslücken zu schließen und das Risiko von Hacks zu minimieren.

Gerade die Tatsache, dass die eigentliche Software hinter den Slots auf Servern bei den Entwicklern und Spielbanken läuft, macht den Angriff und Hacks so schwierig. Aber: Es gibt einige denkbare Szenarien.

Hier eine Auswahl:

  1. Exploits von Softwarefehlern: Nur eine kurzzeitige Lücke

In der Vergangenheit gab es Fälle, in denen bestimmte Softwarefehler in den Spielen ausgenutzt wurden, um unfaire Vorteile zu erlangen. Solche Fehler werden jedoch normalerweise schnell von den Entwicklern behoben, sobald sie entdeckt werden.

  1. Phishing und Social Engineering: Hier sind Spieler selbst gefragt

Hacker könnten versuchen, über Phishing-Angriffe Zugang zu Spielerkonten zu erlangen und diese für betrügerische Zwecke zu nutzen.

Ein Risiko, das sich leider nicht vollständig ausschließen lässt, sind Exploits direkt beim Betreiber, die intern ausgenutzt werden. Im Online-Poker gibt es bereits entsprechende Berichterstattungen. Allerdings sollten diese Sicherheitslecks gerade bei den Audits früher oder später auffallen. Auch eine Manipulation durch die Betreiber der Angebote ist leider nicht aus Spielersicht komplett auszuschließen.

Spielautomaten vor Ort: Haben Hacker eine Chance?

Es gibt immer noch Vermutungen und Gerüchte, dass sich Spielautomaten, die fest in Casinos oder Spielhallen installiert sind, einfach manipulieren lassen. Allerdings ist dies nicht ohne eine sehr hohe kriminelle Energie und umfassendes Insiderwissen möglich. Hacks setzen in der Regel voraus, dass Kriminelle an Zugangscodes für die Automaten kommen, um diese technisch zu manipulieren.

Heißt im Klartext: Ohne einen Komplizen in der Spielbank oder beim Aufsteller der Automaten ist es extrem schwierig, einen Exploit bei den aufgestellten Automaten zu nutzen. Wie schwierig – aber auch lukrativ – es sein kann, Automaten zu knacken, zeigt ein Verfahren aus dem Jahr 2022, das in München verhandelt wurde. Auf der Anklagebank saß eine Bande, die tatsächlich Automaten manipuliert hatte – aber nur durch den Kontakt zu Insidern in den Spielotheken.

Wie werden Anbieter kontrolliert?

Fair Play ist in Online-Spielhallen und rund um die Slots extrem wichtig. Verlieren die Spieler das Vertrauen, kommt es für den Betreiber zum GAU. Natürlich sind schwarze Schafe nicht einfach zu erkennen. Aber: Es gibt strenge Kontrollen. Glücksspiel ist in Deutschland erlaubnispflichtig. Jede Spielothek im Internet muss sich um eine Lizenz bemühen, ohne die der Betrieb nicht legal wäre.

In Deutschland gilt seit 2021 ein neues Glücksspielrecht, welches Online-Spielbanken erlaubt, diesen aber strenge Regeln vorschreibt. Ohne deren Einhaltung gibt es keinen Platz auf der Whitelist der Gemeinsamen Glücksspielbehörde. Zudem gibt es noch unabhängige Organisationen wie eCOGRA, welche die Betreiber und Entwickler testen. Hier werden unter anderem die RNGs überprüft – ob sie zuverlässig arbeiten und die Ergebnisse auch wirklich zufällig sind.

Fazit: Slots lassen sich nicht einfach hacken

Mal kurz gegen den Slot treten und die Kasse klingelt – als es noch mechanische Spielautomaten gab, mag dieser Trick funktioniert haben. Seit auch in Casinos digitale Versionen stehen, sind Manipulationen sehr schwierig. Gerade online wird es Hackern extrem schwer gemacht, die Sicherheit auszutricksen und sich illegal zu bereichern. Hier braucht es schon sehr viel Know-how, um die Sicherheitsschranken der Entwickler zu überwinden. Letztlich sind Online-Glücksspiele also als sehr sicher zu betrachten, auch wenn sich Manipulation nicht immer zu 100% ausschließen lässt.

Johannes
 

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